Stimmungsvoll und ausgelassen
Kinderfest – Mehr als tausend Zuschauer erfreuten sich am großen Kinderumzug durch Walddorfhäslach
Mehr als tausend Zuschauer verfolgten am Sonntag bei herrlichem Sommerwetter den großen Kinderumzug in Walddorfhäslach. Zwanzig Motivwagen und Gruppen, die sich als Thema »Natur und Technik« ausgesucht hatten, zogen über eine Stunde lang quer durch Walddorf, vom Herdweg zum Sportgelände. Dort gab es noch einmal bezaubernde und kunstvolle Vorführungen der mehr als 500 Mädchen und Jungs aus den Kindergärten und Schulen des Ortes.
In leuchtenden Farben erzählten Jungen und Mädchen beim großen Kinderfest in Walddorfhäslach die Geschichte vom Regenbogenfisch.
Die Spitze des Zuges bildeten die Festreiter. Danach folgten die Fahnenträger der Vereine und der Feuerwehr. Auch die ältesten Einwohner des Ortes fuhren in einem Oldtimer mit im Umzug: Martha Heim, Ochsen-Wirtin aus Häslach, und Anton Bücheler aus Walddorf, beide weit über neunzig Jahre alt.
Es ging Schlag auf Schlag. Nach den Fahnen schwingenden Neuntklässlern der Gustav-Werner-Schule mit Rektor Ralf Röckel und Gemeindepfarrer Hartmut Dinkel näherten sich die Kleinen aus dem evangelischen Kindergarten, die das Thema Wald darstellten. Und wenn man genauer hinsah, konnte man ein recht bekanntes Gesicht unter den Kindern erkennen. Bürgermeisterin Silke Höflinger hatte sich in eine Tracht gekleidet und unter die »Waldfrauen« gemischt. »Wir wünschen ihr eine glückliche Hand und hoffen, dass hier die Stürme, wie in den vergangenen Jahren im Wald, ausbleiben«, meinte der ehemalige Rektor der Gustav-Werner-Schule, Manfred Klein, der am Bolzplatz von einer Tribüne aus den Umzug kommentierte.
Die Kinder hatten für den Umzug ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Sie zeigten die Entwicklung »vom Baumstamm zum Papier«, mit bunten Farben die Erde und die Jahreszeiten, die drei Elemente Feuer, Wasser und Luft und was man mit Wind so alles in Bewegung setzen kann.
Nach dem Umzug versammelten sich die Kinder auf dem Sportplatz. Hier standen weitere Aufführungen auf dem Programm. Die Kinder der Klassen 2 a und 2 b der Gustav-Werner-Schule, die mit dem zweitägigen Kinderfest auch ihren 50. Geburtstag feierte, präsentierten einen stilvollen Pharaonentanz. Die Mädchen und Jungs aus der Häslacher Römerwegschule ließen die Regenbogenfische schwimmen und das Feuer tanzen.
Auch das Publikum musste am Sonntag recht beweglich sein. Vom Umzug ging es zu den Vorführungen auf dem Sportplatz. Anschließend standen in der Ballspielhalle die Zirkus-Vorführungen der Gustav-Werner-Schüler im Mittelpunkt.
Das Walddorfhäslacher Kinderfest hatte schon am Samstagnachmittag mit einem Theaterstück begonnen. Die Theaterleut führten in der Gemeindehalle ihre neue Sommerproduktion auf: »Neues vom Räuber Hotzenplotz«. Das jugendliche Publikum schaute ganz gebannt, wie der polternde Räuber (Frank Staiger) erst den etwas trotteligen (Ober-)Wachtmeister Dimpfelmoser (Walter Zinke) hereinlegte und dann die Sauerkraut kochende Oma (Rose Herbrich) entführte.
Doch selbstverständlich führt alles zu einem guten und witzigen Ende, mit Hilfe von Kasperl und Seppel (Miriam und Lena Emmerich), die zusammen mit dem Wachtmeister den Räuber an der Nase herumführen und ihn schließlich dorthin bringen, wo er hingehört: ins Gefängnis. Mitgeholfen haben dabei auch die hellsehende Frau Schlotterbeck (Melina Schriber) und ihr in ein Krokodil verzauberter Dackel Wasti (Melina Schreiber).
Nach dem Theater stand am Samstag Sport auf dem Programm des Kinderfests. Die Walddorfhäslacher Jugendlichen suchten den Sieger in einem Indiaca-Turnier. Am Ende hatte das Team des Bauwagens Höllbach die Nase vorn. Vor dem Turnier übergab der Vorsitzende des SV Walddorf, Markus Hartlieb, den Vertretern der Gustav-Werner-Schule und der Römerwegschule einen Scheck in Höhe von 2 500 Euro. Dies war das Ergebnis einer Sponsorenradtour.
Am Samstag gab es noch einen stimmungsvollen Abschluss des ersten Tages des Kinderfests. Eine große Schar von Kindern zog von der Brücke der B 27 mit Fackeln zum Theaterheim, um dort den großen Holzstoß für die Sonnwendfeier des TV Häslach zu entzünden. Die Zeremonie begleiteten zwei Alphornbläser. (GEA)