Sieg bei »Stars für die Schule« (2)
Pädagogik – Gustav-Werner-Schüler bereiten sich in Berlin auf die Schulpatenschaft mit Lothar Späth vor
»Es war ein tolles Erlebnis«, berichtet Justus Mattedi begeistert von seinem Besuch in Berlin. Der Hauptschüler aus Walddorfhäslach hatte zusammen mit seiner Klassenkameradin Denise Heim und der Schulleitung auf Einladung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung an einem Workshop in der Bundeshauptstadt teilgenommen. Der Aufenthalt war dazu gedacht, die Gustav-Werner-Schule auf den Besuch des Schulpaten Lothar Späth vorzubereiten.
Mehr als 100 Bewerbungen aus ganz Deutschland waren für die Aktion »Stars für die Schule« des Wochenmagazins Focus, Sonderheft Schule, eingegangen. Es gab sechs Kategorien: Sport, Wissenschaft, Musik, Theater, Medien und Wirtschaft.
In jeder Kategorie fungiert ein Star als Schulpate, der die jeweilige Siegerschule mehrmals besuchen wird. Zu diesen Stars zählen unter anderem auch die Biathletin Kati Wilhelm oder die Band Silbermond.
Beachtenswerter Erfolg
Die Walddorfhäslacher kamen in der Kategorie Wirtschaft aufs Siegertreppchen. Ein beachtenswerter Erfolg, denn die Gustav-Werner-Schule ist die einzige Hauptschule und die einzige Schule aus dem süddeutschen Raum, die eine Kategorie der Aktion »Stars für die Schule« gewinnen konnte. In der Begründung der Jury heißt es: »Die Gustav-Werner-Schule hilft mit einer umfassenden Berufsvorbereitung, in der sie die Kompetenzen der Schüler für ihr künftiges Leben erhöht. Mit Erfolg: Bislang konnten alle Schüler auf eine weiterführende Schule oder in eine Ausbildung vermittelt werden.«
Der »Star« in der Kategorie Wirtschaft und damit der Schulpate der Walddorfhäslacher Hauptschule ist der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth. »Ich möchte Mut machen, motivieren und helfen und freue mich auf die Zeit als Schulpate«, kommentierte der Wirtschaftsfachmann seine neue Rolle.
Zur Vorbereitung auf Berlin hielten Justus Mattedi und Denise Heim in ihrer Klasse erst einmal ein Referat über Lothar Späth. Als Nächstes ging’s dann per Flieger in die Bundeshauptstadt. »Ich war sehr gespannt, was uns dort erwartet«, erzählt Mattedi. Der Tagungsort war das Museum für Kommunikation. Dort stand zuerst ein Gruppenfoto mit allen Siegerschulen auf dem Programm.
Danach machten sich die Schüler an die Einrichtung eines Computer-Netzwerks, das als Kommunikationsforum für die Schulen dienen soll. »Das war alles cool und sehr gut geplant«, beschreibt Denise Heim ihre Workshop-Erfahrungen in Berlin.
Und wie sieht nun Späths Schulpatenschaft aus? Rektor Röckel möchte den Wirtschaftsfachmann zuerst für eine Podiumsdiskussion in der Schule gewinnen. Daran sollen neben Späth auch Vertreter von Handwerk und Schule teilnehmen, die über die Zukunft des Schulsystems und die Zusammenarbeit von Handwerk und Schule diskutieren.
Als zweiten Programmpunkt wünscht sich die Gustav-Werner-Schule ein Bewerbertraining mit den Hauptschülern der Klassen acht und neun. Dabei soll Späth den Jungs und Mädchen Tipps für ihre späteren Bewerbungen geben. Röckel hofft auch, dass der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Jenoptik AG im Rahmen der Schüler-Praktika mit auf einen Rundgang durch die Walddorfhäslacher Betriebe geht. »Wir fiebern dem Besuch von Lothar Späth im Januar oder Februar nächsten Jahres entgegen«, sagt der Rektor. Die genauen Termine stehen noch nicht fest. Späths Schulpatenschaft wird im Übrigen von der vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall finanzierten Initiative »Neue Soziale Marktwirtschaft« gesponsert. (GEA)