Lothar und Dr. Ping retten die Welt
Schulchor der Walddorfhäslacher Gustav-Werner-Schule begeistert sein Publikum
Die Erde wird immer wärmer, die Luft immer schlechter und die Eisschollen immer kleiner. Ein Unglück für den Eisbären Lothar und für Dr. Ping, den Pinguin. Wo sollen sie in Zukunft denn noch leben, wenn ihnen das Eis sozusagen unter den Pfoten und Flossen wegschmilzt? Also machen sie sich notgedrungen zu den Menschen auf, um sie zu überzeugen, dass sie für die Rettung der Welt sofort etwas tun müssen.
Der Schulchor der Gustav-Werner-Schule hat das mehrfach ausgezeichnete Klima-Musical von Hans-Jürgen Netz (Autor) und Reinhard Horn (Komponist) mit viel Liebe und Begeisterung auf die Bühne gebracht. Beeindruckend war vor allem die musikalische Vielfalt und Leistung der jugendlichen Sänger. Zurecht erhielten sie am Ende der Aufführung viel Beifall vom Publikum in der voll besetzten Schulaula.
Eine vergnügliche Stunde lang verfolgen die Zuschauer die Auseinandersetzung zwischen den Freunden der Erde und den Stromfressern Ampere, Volt und Watt. »Was stört uns das Klima, uns Stromfressern geht’s prima«, singen die kleinen Bösewichte, die in viel knisternde Alu-Folie eingepackt sind. Sie »kriegen den Hals nicht voll« und tauchen immer heimlich in den Wohnungen der Leute auf, um Licht und Kaffee-Maschine einzuschalten, obwohl doch kein Mensch in der Nähe ist, der das alles braucht. Ihre Lieblingskinder sind die kleinen roten Lichter der Stand-by-Schaltungen, die Tag und Nacht Strom verbrauchen. Mit einer »Supereinschaltkanone« können die Stromfresser sogar aus großer Entfernung Lichter einschalten.
Doch die Tage der Stromfresser sind gezählt. Denn es gibt ja Eisbär Lothar, Dr. Ping und vor allem die Freunde der Erde. Sie wollen der ganzen Stromverschwendung ein Ende setzen, um so Kraftwerke einsparen zu können, die doch nur die Luft mit CO2 verpesten. Sie alle stellen den gefräßigen Stromfressern eine Falle, mit deren Hilfe sie die glänzenden Knisterwesen abschalten können.
Und an ihre Stelle wollen Lothar, Ping und die Freunde der Erde nun erneuerbare Energien aus Sonne, Wasser und Wind setzen. Das Publikum erhält eine Lizenz zum Stromsparen und die Stromfresser müssen fortan etwas Nützliches tun und die Windräder anpusten.
Der Schulchor unter Leitung von Gudrun Schaal hat das Klima-Musical herrlich in Szene gesetzt. Die Kinder bewegen sich in den Kulissen mit bewundernswerter Leichtigkeit und überspielen kleine Missgeschicke am Rande so geschickt, dass das Publikum davon gar nichts mitbekommt.
Sehr gelungen sind vor allem auch die Musikpassagen. Der Schulchor hat sich dafür zweigeteilt und steht auf zwei Podesten, die links und rechts der Bühne aufgebaut sind. Durch diesen Kniff entsteht eine Art Stereo-Sound, der dazu beiträgt, dass die Songs die große, offene Aula akustisch voll ausfüllen. Am Ende stimmt das Publikum in den stimmungsvollen Song der »Freunde der Erde« mit ein. Und wenn sich dann jeder als Hausaufgabe noch das Stromsparen zu Herzen nimmt, dann steht der Rettung der Welt nichts mehr im Wege. (GEA)