Pilgerreise
Walddorfhäslacher Schüler wandern fünf Tage lang über 120 Kilometer auf dem Jakobsweg
“Ich bin froh, wenn wir da sind”, sagt Elena. Und für Francesco ist es “anstrengend, aber es macht Spaß”. Kurz vor Ende der ersten Etappe ihrer Pilgertour auf dem Jakobsweg waren die Siebtklässler der Gustav-Werner-Schule bei einer kurzen Pause im Kloster Bebenhausen guter Dinge aber auch rechtschaffen müde. Ein paar Kilometer noch und “das Bett zum Ausruhen” in der Tübinger Jugendherberge war erreicht.
Die Hauptschüler haben sich viel vorgenommen. Bis zum Freitag wollen sie zusammen mit Rektor Ralf-Michael Röckel, Pfarrer Hartmut Dinkel und Referendarin Gundula Sabrowski 120 Kilometer auf dem Jakobsweg wandern. Dabei werden sie in einer Turnhalle, in einem Gemeindehaus, im Gasthof oder auch in einem Kloster übernachten.
Am vergangenen Sonntag ging es nach einem Gottesdienst in Walddorfhäslach bei strömenden Regen los. Die ersten Kilometer waren hart und Alissa wäre am liebsten “gar nicht mehr weitergelaufen”. Doch dann hat es der Hauptschülerin “gut gefallen”. Als das Wetter besser wurde, stieg auch ihre Stimmung. “Es gab kein Meutern. Die sind alle tough gelaufen”, freute sich Röckel über das Durchhaltevermögen der Schüler.
Die Gruppe machte zuerst in der Rübgartener Kirche, wo es ein Abbild Jakobs im Altar gibt, Station. Dann ging es über das Hofgut Einsiedel zum Kloster in Bebenhausen. Am späten Nachmittag war dann das erste Übernachtungsziel Tübingen erreicht.
In dieser mehrtägigen Pilgerreise steckt neben der christlichen Besinnung natürlich auch eine pädagogische Idee. “Die Schüler sollen erfahren, was es heißt, wenn man sich beschränken muss”, sagt Rektor Röckel. Die zwölf Jugendlichen müssen alles selbst tragen, was sie für die Woche brauchen. Deshalb war es vor der Reise wichtig, dass man sich genau überlegt, was man wirklich mitnehmen will, denn mehr als acht bis zehn Kilo sollten die Rucksäcke nicht wiegen. Auch mussten die Hauptschüler lernen, mit Essen und Trinken hauszuhalten.