Warme unverbindliche Worte
Bildung – Der Arbeitskreis »Schule, Jugend und Sport« der CDU-Landtagsfraktion stattete der Gustav-Werner-Schule in Walddorfhäslach einen Besuch ab
Die Gustav-Werner-Schule in Walddorfhäslach belegt unter den Besuchszielen für Politiker einen der vorderen Plätze. Gestern ließ sich auch der Arbeitskreis »Schule, Jugend und Sport« der CDU-Landtagsfraktion von den Qualitäten der Hauptschule überzeugen, die sich wohl mit am besten dadurch belegen lassen, dass »wir schon seit Jahren keine Schulabgänger produzieren, die nicht gleich etwas gefunden haben«, wie Schulleiter Ralf Michael Röckel vermerkte. Seine Schüler der Klasse neun präsentieren den CDU-Politikern auch stolz 13 Ausbildungsverträge. Die restlichen fünf Schüler der Klasse werden eine weiterführende Schule besuchen. Auch vom Schulprojekt eines Umbaus normaler Fahrräder zu Elektrofahrrädern waren die Politiker angetan und versuchten sich auf den durch Akkus gepowerten Zweirädern. Langtagsvizepräsidentin Christa Vossschulte bekannte dabei, schon jahrelang auf keinem Fahrrad mehr gesessen zu haben.
Allein, was Elternbeirat, Bürgermeisterin Silke Höflinger und die Schulleitung umtrieb, wollten die CDU-Politiker nicht positiv bescheiden. Der Gustav-Werner-Schule droht trotz ihrer allseits gepriesenen Qualitäten faktisch die Herabstufung, und damit vielleicht auch eine Umkehr der im Moment noch steigenden Schülerzahlen.
Als einzugige Hauptschule bleibt ihr nach den bisherigen Plänen versagt, künftig auch einen Werkrealschulabschluss anbieten zu können, was zweizugigen vorbehalten bleiben soll. Die Räume dazu hätte die Schule. Eineinhalb Lehrdeputate mehr würden dafür gebraucht, rechnet Röckel vor.
Die Qualität der pädagogischen Arbeit in Walddorfhäslach erkannten auch die CDU-Politiker an. Allein den Ball des Reutlinger Abgeordneten und Staatssekretärs Dieter Hillebrand, der für eine Aufwertung der Schule plädierte, wollten seine CDU-Kollegen nicht aufnehmen. »Wir können das nicht sehr flexibel gestalten«, betonte der Arbeitskreisvorsitzende Volker Schebesta und sprach von »schwieriger Grenzziehung«. Die Elternbeiratsvorsitzende Ingrid Lentz versuchte, die 46 Prozent CDU-Wähler der Gemeinde in die Waagschale zu werfen. Aber sich für die Schule einzusetzen, das verweigerten die Politiker, denen Bürgermeisterin Silke Höflinger mitgab, »nochmals nachzudenken über Qualität – und nicht nur Quantität«. (GEA)