Abwerfen will gelernt sein
14 Teams mit 300 Schülern aus fünf Schulen beim großen Völkerballturnier in Walddorfhäslach
»Fußball- und Basketballturniere gibt es viele, aber da können immer nur einige aus der Klasse mitspielen. Beim Völkerball sind es 20 pro Team und Schwächere im Sport sind dabei sehr gut integriert«, so Sportlehrer Grischa Jauch, Initiator des großen Völkerball-Cups der Grundschulen am Mittwoch in der Ballsporthalle in Walddorfhäslach.
Zum vierten Mal trafen sich dort die Grundschüler der 3. und 4. Klassen aus Walddorfhäslach und Pliezhausen mit seinen Teilorten, um sich gegenseitig mit dem Ball abzuwerfen, anzufeuern und mit hochroten Köpfen um die Punkte zu kämpfen.
14 Mannschaften aus fünf Schulen mit insgesamt 300 Schülern wirbelten voller Freude durch die Halle. »Jedes Kind lernt Völkerball ab der ersten Klasse«, so Jauch zu den einfachen Spielregeln, die natürlich von den Schiedsrichtern auf hohen Kästen stehend überwacht wurden. »Die Kinder fiebern wochenlang darauf hin«, erzählt er aus der Praxis. »Das sind Sachen, da erinnern sie sich noch nach Jahren dran. Durch so einen Tag gewinnt die Klasse so viel dazu, das ist tausendmal mehr wert als normaler Unterricht für die Klassengemeinschaft«, ist nicht nur er überzeugt.
Auch der Rektor der Gustav-Werner- Schule als Veranstalter, Ralf-Michael Röckel, sieht die Vorteile darin, dass »Schule mehr ist als nur normaler Unterricht«. Beim Völkerball-Cup komme »die Klasse als Team« zum Einsatz kommt, jeder lerne mit Sieg und Niederlage umzugehen, niemand werde ausgegrenzt, denn »ein schlechter Sportschüler fällt gar nicht auf dabei.«
Doch nicht nur die sportlich aktiven Schüler und Lehrer tragen zum Erfolg des Tages bei, sondern auch die Lehrer, die an den jeweiligen Schulen die Unterrichtsstunden der Kollegen übernehmen, die beim Turnier engagiert dabei sind. »Dadurch fällt keine Stunde für die anderen Klassen aus«, so Röckel. Den organisatorischen Aufwand sieht er vielfach belohnt.
Und wer die Begeisterung der Kinder in der Halle sieht und auch hört, weiß, dass dieses Völkerballturnier ein Volltreffer ist. »Es macht Riesenspaß« ist von Schülerseite allenthalben zu hören.
Extra »Schlachtrufe« wie »1-2-3-Walddorf«, der Pliezhäuser Slogan »We are Dynamite« werden angestimmt, um das eigene Team auf Sieg einzuschwören. »Völkerball spielen macht einfach richtig Laune«, sagen Sarah, Smilla und Laurina aus Rübgarten spontan, während sie sich mit von den Eltern gebackenen Kuchen stärken.
Die Fünftklässler der Gustav-Werner-Schule haben das Turnier vom vergangenen Jahr noch in bester Erinnerung und machen in diesem Jahr organisatorischen Dienst vom Verpflegungsstand über Umkleidekabinen-Aufsicht bis zum Zeitnehmer- und Ergebnisdienst. Das Mitmachen ist allen wichtig, aber auf die Ergebnisse sind sie natürlich auch stolz.
Und so dürfen die Schüler die von Erwin Rebmann gestifteten Pokale abwechselnd mal mit nach Hause nehmen. Manche betrachten die glänzenden Siegerpokale schon während des Turniers ganz sehnsüchtig – und geben im nächsten Match alles, um diesmal eine der begehrten Trophäen mit ihrem Team zu erringen. (GEA)
DIE SIEGER-TEAMS
Die Siegerteams 2010:
Klasse 4: 1. Grund- und Hauptschule Pliezhausen, 2. Grundschule Rübgarten, 3. Gustav-Werner-Schule.
Klasse 3: 1. Gustav-Werner-Schule, 2. Römerwegschule, 3. Grund- und Hauptschule Pliezhausen.